In vier Themen auf einen Streich führte Fahrleiter Walther Schmid die 40 Teilnehmer auf der Fahrt des Bürgerforums am Dienstag, 19.Juli 2016 nach Ludwigsburg ein. So vorbereitet, lernten die Senioren/innen am Vormittag unter fachkundiger örtlicher Führung auf der Ausstellung „Lebendiger Orden mit großer Tradition“ die Geschichte des Deutschen Ordens kennen, von seiner Gründung als Krankenpflegeorden in Akko im Hl.Land Ende des 12.Jh. über seine Vertreibung durch die Araber in den Mittelmeerraum bis zu seiner Ausbreitung in Deutschlands Osten, geleitet vom Großmeister von der Marienburg aus. In rund 300 Niederlassungen in prachtvollen Burgen und Schlössern, wie z.B. in süddeutschen Landen in Bad Mergentheim, Altshausen oder Achberg präsentierte der Deutsche Ritterorden, wie er auch genannt wurde, seine europaweite Vernetzung. Der ehemalige Kreuzfahrerorden erlebte aber auch Zeiten des Niedergangs und der Verbote. Heute widmen sich seine drei Institutionen „Brüder,Schwestern,Familien“ ausschließlich karitativen Aufgaben, geleitet von der Zentrale in Wien.

 Mehr als 20 Staatsarchive verwahren Akten des Deutschen Ordens, darunter auch das Staatsarchiv Ludwigsburg. Normal für Besucher nicht zugänglich, durften die Wangener als besonderen Leckerbissen neben der Ausstellung in den Räumen des Archivs wertvollste Originalurkunden mit prächtigen Siegeln  sehen, so eine Schenkungsurkunde der Hohenloher an den Orden aus dem Jahre 1219, die Heiligsprechungsurkunde der Elisabeth von Thüringen aus dem Jahre 1235 mit päpstlichem Siegel oder eine Chronik von 1525 mit handkolorierten Wappen der Hochmeister bis 1525, als der damalige zum Luthertum übergewechselte deutsche Hochmeister das Ende des Deutschen Ordens in Preußen besiegelte.

Am Nachmittag ließ ein sehr lebendig geführter Rundgang durch die Prunkräume des Schlosses die württembergische Geschichte auf eindrucksvolle Weise lebendig werden. Aufschlussreiche Details aus dem Leben und Wirken der Herzöge und ab 1806 Könige von Württemberg im 18. und 19.Jh. am Originalschauplatz der Ludwigsburger Residenz in eindrucksvoller Architektur verliehen bleibende Eindrücke.

Dass bei strahlender Sonne der Tag in den Gärten des Residenzschlosses Ludwigsburg beim berühmten „blühenden Barock“ mit all seiner Blumenpracht abgeschlossen wurde, war eine Selbstverständlichkeit. Ein kühlendes Getränk oder einen Eiskaffee hatten sich die Teilnehmer gegen Spätnachmittag vor der Rückfahrt redlich verdient.

Die Fotos sind von Frau Rita Hanacek