Die Schwäbische Zeitung berichtete in der Ausgabe Wangen am 15.7.2019 über unseren Tag der offenen Tür am 12.7.2019 wie folgt:
Geistig und körperlich fit halten mit dem Bürgerforum
Dass Klöppeln Geduld und logisches Denken voraussetzt, war beim Tag der Offenen Tür des Bürgerforums von Gerlinde Ostertag (rechts) zu erfahren. (Foto: Stiller)
Schwäbische Zeitung Wangen, 14. Juli 2019
von Vera Stiller, Redakteurin
Seit 20 Jahren bietet das Bürgerforum Bürgern ab 55 Jahren die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Aktivitäten und Angeboten fit zu halten. Sowohl geistig als auch körperlich.
Bereits bei der Eröffnung des Jubiläumstages zum runden Geburtstag durch den Vorsitzenden des Bürgerforums, Ulrich Mayr, wurde klar: Das Haus in der Karlstraße platzt gerade bei solchen Veranstaltungen aus allen Nähten. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzten den Freitagnachmittag, um sich über die Vielzahl der Angebote für Menschen ab 55 Jahren zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Der von Oberbürgermeister Michael Lang in Aussicht gestellte „offene Wunsch“ verführte den früheren Bürgermeister Gerd Locher dann auch dazu, die Stadthalle als neuen „Ausweichraum“ für zahlenmäßig große Gruppierungen ins Spiel zu bringen.
Zunächst einmal freute sich Ulrich Mayr, unter den Gästen Marianne Härle begrüßen zu können. Die eigens aus Stade Angereiste war zu einer Zeit Vorsitzende, als die Stadt das Haus in der Karlstraße 14 vom Landkreis erwarb und es dem Bürgerforum zur Verfügung stellte. „Frau Härle hat mit viel Engagement dafür gesorgt, dass das frisch renovierte Gebäude heimelig wurde“, so etwas später Gerd Locher, der einen Rückblick über die Entstehung des Vereins gab (die SZ berichtete).
Ulrich Mayr war es auch, der von der guten Entwicklung des Bürgerforums, von dessen neuen Betätigungsfeldern wie beispielsweise dem Reparatur-Café sprach und der vor Augen hielt: „Die Mitgliederzahl ist auf 961 angewachsen, 588 Frauen und 373 Männer gehören derzeit zu uns. Unter dem Motto ‚Aktiv in Gemeinschaft‘ stehen 36 Gruppen mit rund 120 ehrenamtlich tätigen Leitern und Helfern sowie insgesamt 700 aktiven Mitgliedern.“
Eingerahmt in den musikalischen Vortrag des Saxofon-Trios überbrachte Michael Lang die Grüße der Stadt und zeigte sich stolz auf die Einrichtung, die er immer wieder gerne einen „wichtigen Arm Wangens“ nennt. Der Oberbürgermeister stellte die Überlegung an, zu seinem 55. Geburtstag im Jahr vielleicht das 1000 Mitglied des Bürgerforums zu werden.
Der von Mayr angesprochene „Querschnitt des breiten Spektrums für und mit Senioren“ präsentierte sich anschließend in allen Räumen des Hauses. Da wurde Lust auf körperliche Betätigung mittels Gymnastik, Tanz oder beim Wandern gemacht. Malen, Stricken und Klöppeln, Karten spielen oder das Auseinandersetzen mit der englischen Sprache, der Literatur, der Fotografie wie den neuen Kommunikationsmitteln boten sich als Erweiterung der Freizeitbeschäftigung an. Auch dass ein regelmäßiges Gedächtnistraining „geistig fit“ halten kann, ist längst erwiesen.
Nicht zu vergessen die Möglichkeit, in einem Chor zu singen oder die einmal genossene musikalische Ausbildung im Kreis von Gleichgesinnten einzubringen. Das Akkordeonorchester, die Mundharmonika-Spieler, der gemischte Chor wie die Freunde des Chanty-Gesangs machten es am Freitag vor.
Ferner war In der Vorberichterstattung in der Schwäbischen Zeitung Wangen am 11.7.2019 zu lesen:
Bürgerforum Wangen ist seit 20 Jahren ein Verein
Schwäbische Zeitung Wangen, 11. Juli 2019
von Vera Stiller, Redakteurin
Mit einem Tag der Offenen Tür im vereinseigenen Haus in der Karlstraße feiert das Bürgerforum Wangen am Freitag sein 20-jähriges Bestehen. Mit seinen fast 950 Mitgliedern und den 36 unterschiedlichen Gruppierungen ist das Bürgerforum aus dem Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken.
20 Jahre Bürgerforum bedeutet ehrenamtliches Engagement von älteren Menschen, die für die Gesellschaft Verantwortung übernehmen. Frauen und Männer bringen sich ein und sorgen dafür, dass die Geselligkeit, die Unterhaltung und nicht zuletzt die Bildung oder die kulturellen Bedürfnisse möglichst lange in der Gemeinschaft erhalten bleiben. „Wir wollen einer im Alter drohenden Vereinsamung entgegenwirken“, heißt es in dem neu aufgelegten Flyer der „Seniorenorganisation für Wangen und Umgebung“.
Neben Feierlichkeiten bietet ein Jubiläum immer auch Gelegenheit für eine Rückschau: Wie kam es zur Gründung des Vereins? Wer waren die ersten Vorstände und wie entwickelte sich der Zusammenschluss von Menschen mit ähnlichen Interessen?
Es war der damalige Bürgermeister Gerd Locher, der schon im Mai 1986 den Gemeinderat über die Absicht der Stadt informiert hatte, in der Langen Gasse 1 einen Altentreff einzurichten. Bereits fünf Monate später konnte im Pulverturmstüble Eröffnung gefeiert werden. Mit Irmgard Neu war eine Leiterin und mit Alois Schnell ein Stellvertreter gefunden worden. Die Stadt gab einen einmaligen finanziellen Startzuschuss von 1500 D-Mark und sagte die Übernahme eines jährlichen Abmangels in gleicher Höhe zu.
Umzug gefiel nicht jedem
Nach fünf Jahren verkündete die „Schwäbische Zeitung“, dass der Altentreff „immer noch in Schwung“ sei. Bald danach ging man daran, das Weberzunfthaus zu sanieren. Und eines der Zielsetzungen war es, hier einen Seniorentreff unterzubringen, um überhaupt Mittel von Bund, Land und Denkmalpflege zu erhalten. Der Umzug nach zwölf Jahren war beschlossene Sache. Doch er wurde nicht von allen gutgeheißen. Es gab Zweifel, sogar Tränen.
Wünsche in Richtung „erweitertes Angebot“ führten dazu, dass sich am 1. Dezember 1998 Wangener Bürger im Café Zunftwinkel trafen, um über die Gründung eines Vereins „zur Förderung bürgerschaftlichen Engagement“ zu beraten. „Da diese Dinge zu meinem Aufgabenbereich zählten, hatte ich den Vorsitz“, erinnert sich Gerd Locher und berichtet, dass neben Vertretern vieler Vereine auch Kurt Kiedaisch vom Ordnungs- und Sozialamt dabei war. „Kiedaisch hat von Anfang an die Sache positiv und mit Herzblut begleitet und war mir immer ein wichtiger Gesprächspartner und Ratgeber“, schwärmt Locher noch heute.
Am 22. April 1999 kamen die ersten interessierten Bürger zusammen kamen und skizzierten die ersten Gruppierungen: Zeichnen und Malen, Musizieren, Spiele, Literatur, Gesprächskreise und die EDV. Die Überschrift in der „Schwäbischen Zeitung“ „Gefragt: Gute Ideen und Mut zum Mitmachen“ verwies auf die Tatsache, dass sich bereits Ansprechpartner, die später Gruppenleiter genannt wurden, gefunden hatten.
Am 10. Juli 1999 war es soweit: 27 Personen traten noch in der Gründungsversammlung dem Verein „Bürgerforum Weberzunfthaus“ bei. Das allgemeine Eintrittsalter wurde, ausgenommen war der Bereich „Musik“, auf 55 Jahre festgesetzt. Die anschließenden Wahlen ergaben ein einstimmiges Ergebnis: Gerd Locher wurde Vorsitzender und Marianne Härle seine Stellvertreterin, Paul Kremsler Schatzmeister und Max Heinzler Schriftführer. Die Koordination für die Arbeitskreise übernahm Walther Schmid. Das Besondere an dieser Abstimmung: Alle Gewählten gehörten dem Jahrgang 1938 an und waren somit 61 Jahre alt.
Die nächste Aufgabe bestand in der Suche nach einem Emblem. Heide Birkelbach aus Wangen entwarf das, was auch heute noch Bestand hat. Dass die „Schwäbische Zeitung“ im Dezember 2000 die etwas provokative Frage in den Raum stellte, ob das Bürgerforum denn noch immer ein „unbekanntes Wesen“ sei, gehört längst der Vergangenheit an. Die Mitgliederzahl stieg von knapp 500 im Jahr 2007 auf 800 in 2015 und ist jetzt bei genau 941 angelangt.
Neuheit bereits Selbstläufer
In derzeit 36 Gruppen wird gesungen und musiziert, geklöppelt und gestrickt, Rad und Motorrad gefahren, gewandert und geschwommen, das Gedächtnis trainiert, philosophiert und gelesen, Englisch gesprochen und sich fit am Computer gemacht. Neueste Errungenschaft ist das Reparatur-Café, das in kürzester Zeit zum Selbstläufer wurde.
Nach dem 2005 erfolgten Rollentausch in der Vorstandschaft kam 2006 der Entschluss der Stadt, das Haus Karlstraße 14 vom Landkreis zu erwerben. Wenngleich nicht alle Mitglieder des Gemeinderates der Meinung waren, in die „Alten“ investieren zu müssen und lieber der „Jugend“ den Vorrang gegeben hätten, sprachen die Zahlen doch für die Senioren. Marianne Härle als neue Vorsitzende legt sich mächtig ins Zeug und machte aus dem frisch renovierten Gebäude ein richtiges Schmuckstück. Jetzt wurde aus dem „Bürgerforum Weberzunfthaus“ auch ein „Bürgerforum Wangen im Allgäu“.
Bleibt noch, die jeweiligen Vorsitzenden zu nennen. Nach Marianne Härle kam von 2014 bis 2016 Siegbert Schlor (Stellvertreter Martin Quass-Kohn), gefolgt von Ulrich Mayer (Stellvertreter Norbert Rasch), der dem Bürgerforum bis heute vorsteht.
So wurde in der „Schwäbischen Zeitung“ 1999 über die Gründung des Bürgerforums berichtet. Das Foto zeigt den Gründungsvorstand von damals. (Foto: Archiv bahr)
In der Zeit zwischen 15 und 19 Uhr stellt sich am Freitag, 12. Juli, der „verlängerte Arm der Stadt in der Seniorenarbeit“ vor, wie Oberbürgermeister Michael Lang das Bürgerforum immer wieder gerne nennt. Die Einladung geht an alle Bürger.
Begonnen wird um 15 Uhr mit einem Musikbeitrag, Vorsitzender Ulrich Mayr begrüßt und OB Michael Lang hält ein Grußwort. Die Aufgabe von Gerd Locher wird es sein, die vergangenen 20 Jahre Revue passieren zu lassen. Ab 15.30 Uhr bis zum Schlusswort um 18.45 Uhr stellen sich dann verschiedene Gruppen vor. Dazwischen singt der Shanty-Chor und spielt das Akkordeonorchester.
Während der gesamten Veranstaltung wird für die Gäste im Aufenthaltsraum im Erdgeschoss Kaffee und Kuchen angeboten, ab etwa 17 Uhr auch belegte Brote. Bei gutem Wetter erfolgt die Bewirtung zusätzlich im Hofraum hinter dem Haus. (vst)
Nachfolgend haben wir noch einige Fotos von R. Meimberg zusammengestellt: