Bericht zur Reise des Bürgerforums ins Land der Staufer

vom 10. bis 12.April 2024

Eine 36-köpfige Gruppe startete bei nasskaltem Wetter in Wangen und fuhr auf der A7 in Richtung Ostalb.
Bei unserem ersten Stopp in Königsbronn schaute schon die Sonne hervor und diese begleitete uns weiter auf unserer dreitägigen Kurzreise.


Im Stadtgarten von Schwäbisch Gmünd

Im Stadtgarten von Schwäbisch Gmünd

In Königsbronn konnten wir bei den Führungen in zwei verschiedene Welten eintauchen. Zum einen in eine nahegehende Geschichte im Georg-Elser- Museum. Diese erinnerte an den Widerstandskämpfer Georg Elser, der am 8.11.1939 durch sein Attentat auf Adolf Hitler weiteres Blutvergießen im 2. Weltkrieg verhindern wollte. Faszinierend war zu hören, mit welcher Präzision Georg Elser dieses Attentat alleine vorbereitet hat. Er wurde verhaftet und 1945 in Dachau ermordet.
Die zweite Geschichte  führte uns zurück bis in 13 Jahrhundert, als Mönche eines Zisterzienserklosters bereits das Recht erhielten in Königsbronn Eisen zu verhütten, im sogenannten „Ruhrgebiet des Mittelalters“. Sehr anschaulich wurde dies vermittelt im sogenannten alten Gießhaus, dem Flammofen. Dieser historisch restaurierte Flammofen, betrieben von 1820 bis ca.1920 durch die Schwäbischen Hüttenwerke, veranschaulichte die schwere Arbeit in einer  Eisengießerei.
Gestärkt mit Schmalzbrot,  Wurstsalat, Saiten und einem guten Bier in der Hausbrauerei des Kulturvereins Königsbronn fuhren wir mit unserem Busfahrer Gustl weiter durch den Ostalbkreis nach Schwäbisch Gmünd  ins Hotel.
Bei einem Abendspaziergang durch die Innenstadt von Schwäbisch Gmünd mit Anna-Maria und Hans, erfuhren wir die Geschichte vom „Geigerle in Gmünd“ und genossen den herrlichen Blick vom Zeiselberg über die Stadt.

Am nächsten Morgen erwarteten  uns die beiden Stadtführerinnen am Hotel zur historischen Führung durch die älteste Stauferstadt. Besonders eindrucksvoll war das staufische Bauwerk der Johanniskirche aus dem 12. Jahrhundert. Eine spätromanische, schlichte Pfeilerbasilika mit wunderschöner Bemalung.  Hier erfuhren wir auch den Grund der Erbauung, eine Sage über den verlorenen Ehering der Agnes von Waiblingen.
Weiter ging es zur ältesten süddeutschen Hallenkirche, dem Heilig-Kreuz-Münster. Erbaut  ab 1315 und mit ihrer Architekturplastik der Baumeister Parler, gehört diese zu den hervorragendsten gotischen Stadtkirchen. Beindruckend waren die Steinarbeiten am Sebaldus-Altar in einer der Taufkapellen.  Eine kurze Verweilpause im Cafe Margit am Johannisplatz bei Sonnenschein war schon fast Pflichtprogramm.
Unser Nachmittagsprogramm führte zum Weleda-Shop auf einem Höhenrücken oberhalb der Stadt mit dem Besuch des „Himmelsgartens“. Eine herrlich angelegte, blühende Parklandschaft mit allen Frühlingsblühern, noch als nachhaltiges Überbleibsel der Landesgartenschau von 2014. Dann ging es für viele bergab durch den Wald zum Salvator.

Im Himmelsgarten

Im Himmelsgarten

Der Salvator ist ein beeindruckender Kreuzweg am steilen Abhang des Nepperbergs. Der Höhepunkt - eine komplett  aus dem  Sandsteinfels gehauene Kapelle des Kirchenbaumeisters Caspar Vogt  vom Anfang des 16. Jahrhunderts- mit Darstellung der Geschichte Jesus am  Ölberg. Oben angekommen,  gab es eine Atempause für die Seele und einen Rundblick über Schwäbisch Gmünd bis zu den drei Kaiserbergen Stuifen, Rechberg und Hohenstaufen. Zurück ging es in einem Spaziergang zum Hotel Pelikan. Bei schwäbischer Kost im Gasthaus Krone endete ein ereignisreicher Tag in Schwäbisch Gmünd.
Der dritte Tag brachte uns zwei weitere Höhepunkte. Morgens ging es ins Benediktiner-Kloster Lorch, der Grablege der Staufer. Lange Zeit war das Kloster - erbaut ab 1100 -  der geistliche Mittelpunkt der Staufer. Es verlor aber seine Bedeutung  mit dem Aufstieg der Staufer zu Königen und Kaisern (Barbarossa) und der Verlagerung des staufischen Interesses nach Italien (Frederico II.). Sie ist eine spätgotische Kirche mit Gewölbe und kleinem Kreuzgang, große Wandbilder an den Säulen zeigen König Philpp von Schwaben und Irene von Byzanz. Hier befand sich ein weiterer Höhepunkt in der Kapelle: das monumentale, farbenprächtige Rundgemälde, (30 m lang und 4 m hoch) über die Stauferdynastie vom Künstler Hans Kloos. Bunt, lebendig und mit Humor gewürzt wird die Geschichte der Staufer erzählt. 2002 wurde dieses nach fünfjähriger Malzeit, zur 900 Jahr Feier des Klosters Lorch, fertiggestellt.

Weiter fuhren wir über den Albtrauf hinauf über die „Straße der Staufer“  zum Hohenstaufen. Eindrucksvoll nochmals der Blick auf die drei Kaiserberge der Ostalb. Wir besuchten den Dokumentationsraum für staufische Geschichte im Ort Hohenstaufen und nach einem kurzen Verweilen in der Barbarossa-Kirche, wagten wir den Aufstieg auf den Hohenstaufen.

Jeder ist oben auf 684 m angekommen und hat die handgemachten Maultaschen in der Berggaststätte „Himmel und Erde“  mit schwäbischem Kartoffel- und Blattsalat genossen. Ein kleiner Rundgang auf dem Hohenstaufen mit Rundblick über die Schwäbische Alb (von Stuttgart, Welzheimer- Wald,  Ellwangen bis Ulm) zeigt uns die Schönheit dieser Gegend. Das eine oder andere  Erinnerungsfoto gab es noch mit der „Frau im roten Kleid“ und einen sonnigen  Abstieg durch den frühlingshaften Laubwald in unterschiedlichsten  Grünfärbungen.
Der kleine Wissenstest auf unserer Rückfahrt mit Überraschungspreisen über die Ostalb war ein kurzweiliger Abschluss unserer Reise ins Stauferland.

Danke an alle Mitreisenden für die angenehme Art der Reise mit dem Bürgerforum und ein besonderer Dank an Manfred, Anna-Maria und Hans für die Vorbereitungen und Gestaltung der Stauferreise.

 

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